Es war ein „El Clasico“ das alles zu bieten hatte – aus Hügelsheimer Sicht gekrönt mit dem Heimsieg über den Erzrivalen. Diese kamen mit verändertem Personal an den Airpark, denn kurz vor dem Duell wurde der Kanadier Darius Davidson für den bisherigen Topscorer Henry Wagner verpflichtet, der in seine Heimat zurückgekehrt ist. Ansonsten traten sich zwei weitestgehend komplette Teams gegenüber, die sich in den Anfangsminuten darauf besannen, eigene Fehler zu vermeiden. So dauerte es bis zur 12. Minute, ehe der Puck an die blaue Linie zu Marco Schütz kam, der noch Platz für drei Schritte und dem Schuss zur Eisbären-Führung hatte. Drei Minuten später war jedoch Jyry Kortelainen Nutznießer an derselben Stelle, als er einen Passversuch aufschnappen und alleine auf Mathias Stefanka und dem 1:1 Ausgleichstreffer zueilen konnte. Das Remis zur ersten Pause entsprach dem Spielverlauf dieses guten Klassikers.
Im Mittelabschnitt zeigten sich die Gäste präsenter und hatten auch Schusshoheit zu verzeichnen. Einmal mehr standen aber die Torhüter im Mittelpunkt, die eine starke Partie ablieferten. In der 34. Minute hatte Marco Haas seinen Moment, als er mit etwas zu viel Platz um das Tor kurven und mit der Rückhand Riku Törnqvist zum 1:2 überwinden konnte. Zwei Minuten später hatten die Gäste gar per Überzahl die Möglichkeit nachzulegen, doch Noah Nijenhuis blockte zuerst stark einen Schuss, ehe Veniamin Trandafilov einen Querpass abfangen und den Alleingang mustergültig zum umjubelten Ausgleich abschließen konnte. Sekunden vor der zweiten Pause wurde es hitzig. Moritz Muth checkte von hinten Nico Kolb in die Bande, Maxim Engel revanchierte diese Aktion gleichermaßen von vorne. Mit Folgen: Engel wurde mit einer Spieldauerstrafe, Muth nur mit zwei Minuten belangt.
Somit starteten beide Teams mit reduziertem Personal in das Schlussdrittel. Das größere Platzangebot nutzten dabei die Rhinos. Denis Friedberger passte scharf in den Slot wo Martin Vachal mustergültig seinen Schläger hinhielt und neben den Pfosten zur ersten ESC-Führung abfälschte (42.). Aus der folgenden dreiminütigen Überzahl für die Eisbären wurde aber nichts. Einer von insgesamt vier Wechselfehlern wegen zu vieler Spieler auf dem Eis führte zu erneuter Spielergleichzahl. Ausgeglichen waren auch die letzten zwanzig Minuten, so dass die verbleibende Spielzeit am Ende immer weniger wurde und Gästetrainer Kai Sellers in der Schlussminute seinen Torhüter zog. Martin Vachal eroberte im eigenen Drittel den Puck und machte mit seinem Doppelpack ins leere Tor den Heimsieg perfekt.
Trainer Cedrick Duhamel: „Drei sehr wichtige Punkte! Ich bin stolz darauf, wie meine Mannschaft zusammengehalten hat und wie wir während des gesamten Spiels mit hoher Intensität spielen konnten. Heilbronn ist der amtierende Meister und eine Spitzenmannschaft in der Liga. Es war wichtig zu zeigen, dass wir gegen sie mithalten und gewinnen können. Riku war sehr solide in der Abwehr und unsere jungen Spieler haben einige gute Minuten gespielt, die mit einem sehr wichtigen Tor in Unterzahl endeten. Nach so vielen Emotionen wird es wichtig sein, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren und uns auf die letzten beiden Spiele der Meisterrunde zu konzentrieren. Unser Ziel ist es, diese als Erster zu beenden und haben dies nun in der eigenen Hand.“
Die Stats zum Spiel gibt’s hier