ES.GEHT.ENDLICH.LOS. Die Baden Rhinos starten am Freitag auswärts in die neue Baden-Württemberg-Liga und kreuzen im ersten Saisonspiel die Schläger mit den Black Eagles Reutlingen. Um 20:00 Uhr fällt der Puck in der Hochschulstadt.
Da unser Gastgeber zuletzt „nur“ gegen unsere 1b-Mannschaft angetreten ist und daher vermutlich auch nur von den eingefleischten Eishockeyfans der Region verfolgt wurde, möchten wir unseren Auftaktgegner etwas näher beleuchten.
Baden Rhinos gegen Reutlingen, das gab es zuletzt in der Jungfernsaison des ESC 09 in der damaligen Landesliga. Mit 7:0, 9:1 und 14:3 waren in der Spielzeit 2010/2011 die Ergebnisse recht eindeutig zugunsten der Baden Rhinos ausgefallen, die sich mit der Meisterschaft und dem verbundenen Aufstieg in die Regionalliga für einige Zeit von der TSG verabschiedeten. 13 Jahre später treffen nun die beiden Teams –aber nur noch wenige Protagonisten von damals- wieder aufeinander. Auf Seiten der Nashörner standen lediglich Torhüter Sebastian Trenholm und Stürmer Andy Mauderer in beiden Saisons im Kader. Bei den Black Eagles sind es Matthias Schreiber und Marc Welsch.
Ein anderer Spieler von damals tritt allerdings ebenfalls wieder bei seinem ‚Heimatclub‘ in Erscheinung. Olav Schnier trug in der Saison 2010/11 noch sieben Mal das Reutlinger Trikot, ehe er kurze Zeit später in Eishockeyrente ging und sich danach dem Wiederaufbau des Stuttgarter Eishockeys verpflichtete. Überlieferungen zufolge habe der Unternehmer nicht nur Geld sondern noch viel mehr Zeit bei den Rebels investiert, um Stuttgart zurück ins Profi-Eishockey zu führen. Nun mischt Schnier im Adlerhorst mit und ein Blick in die Glaskugel verrät, dass mit der TSG nicht nur wegen ihm künftig zu rechnen sein wird. Denn: in Reutlingen war man im Sommer sehr umtriebig.
Mit John Kraiss und Christian Pratnemer wurde ein neues Trainer-Duo installiert, das für seine klare Handschrift bekannt ist und in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, wozu man mit einer Mannschaft in der Lage ist, die anfangs nicht jeder auf seinem Zettel ganz oben stehen hat.
Wie es der Zufall so will, „schnieren“ künftig auch drei letztjährige Oberliga-Rebellen die Schlittschuhe für die Adler. Die beiden Stürmer Loris Walter und Devon Pepin sowie Torhüter Patrick Golombek folgten dem Ruf auf die schwäbische Alb. Doch auch international ist man bei der TSG vernetzt und konnte mit dem Tschechen Marek Rubner einen Stürmer der Marke Topscorer aus Schweden zurückholen, der bereits in der Saison 2019/2020 in 19 Spielen 65 Punkte für die TSG verbuchen konnte. Dazu gesellt sich mit Landsmann Nicholas Kanak aus Salzgitter ein Verteidiger, um das tschechische Trio um Topscorer Martin Cervenka zu komplettieren. Um die Defensive zu stärken wurde zuletzt noch der Deutsch-Kanadier Marshall Renke lizensiert, der neben Stationen in Nordamerika zuletzt auch in Polen, Schweden und in Weißwasser aufspielte.
Beim 7:3 Auftaktsieg gegen die 1b des Heilbronner EC wurden fünf der sieben Tore durch die Neuzugänge erzielt. Dabei zeigten sich die Black Eagles sehr effektiv im Powerplay und konnten drei der fünf Überzahlspiele nutzen.
Für beide Teams wird das Spiel am Freitag sicherlich eine gute Standortbestimmung werden. Zwar war die verkürzte Vorbereitung mit dem kurzfristig abgesagten letzten Testspiel nicht ganz günstig, dennoch gehen die Rhinos mit dem Anspruch auf die Favoritenrolle in das erste Saisonspiel.
Hierfür wünschen sich die Jungs von Cedrick Duhamel natürlich eine große Fanunterstützung. Im Schnitt besuchten zuletzt knapp 200 Zuschauer die Heimspiele der Adler. Für die reisefreudigen Fans der Rhinos eine gute Gelegenheit, nicht nur die sehenswerte Stadt Reutlingen sondern auch mal wieder eine „neue“ Eishalle zu erkunden und für Stimmung zu sorgen.