In der Verteidigung kehrt Dominik Dech nach einjähriger Abstinenz zu den Baden Rhinos zurück. Der heute 30-jährige kam erstmals während der Saison 2015/2016 aus Zweibrücken nach Hügelsheim. Von 2018-2020 trug er zwei Jahre lang das Trikot der Eisbären Eppelheim, ehe er erneut für drei Jahre am Airpark aufschlug und insgesamt 96 Spiele (13 Tore, 31 Assists) für die Nashörner vorweisen kann.
Letzten Sommer erhielt er die Anfrage aus Stuttgart, sich dem Abenteuer Oberliga anzuschließen. Wissend, dass dies voraussichtlich seine letzte Chance auf professionelles Eishockey sein würde, nahm er das Angebot an und ließ sich auf den Spagat zwischen Vollzeitjob und Profi-Eishockey ein. Zur Mitte der Saison wechselte Dechi dann allerdings in eine ganz andere Liga und schloss sich dem EHC Neuwied in der BeNeLeague an. Weiter vorzustellen brauchen wir Dominik an dieser Stelle den Hügelsheimer Fans sicher nicht. Stattdessen haben wir mit ihm gesprochen und lassen euch gerne mitlesen, was der Linksschütze im letzten Jahr erlebt hat.
Hallo Dominik,
schön Dich wieder hier in Hügelsheim zu sehen.
Du bist zur letzten Saison nach Stuttgart gewechselt um für Dich selbst herauszufinden, ob Du sportlich der Oberliga gewachsen bist. Erzähle mal, wie ist es Dir ergangen?
Vielen Dank, ich freue mich auch wieder in Hügelsheim zu sein. Ja, wie ist es mir ergangen? Ich konnte mir mit dem Wechsel nach Stuttgart einen meiner größten Träume erfüllen und Profi-Eishockey spielen. Ich hatte sogar das Glück einen Treffer zu erzielen, in einem der wenigen Spiele welches wir dann auch gewonnen haben, das war wirklich besonders für mich. Ich konnte Erfahrungen und Eindrücke sammeln die mir keiner mehr nehmen kann und die ich auch nicht mehr missen möchte.
Eishockey auf professionellem Niveau mit all den Trainings und weiten Fahrten neben einem verantwortungsvollen Hauptberuf unter einen Hut zu bekommen ist schwer. War das am Ende ausschlaggebend für den Wechsel nach Neuwied?
An der Stelle muss ich vorweg meiner Freundin Maxi danken, dass sie mir während meiner Zeit in Stuttgart und dann auch in Neuwied in so ziemlich allen Bereichen des Lebens den Rücken freigehalten hat! Somit konnte ich mich voll und ganz auf den Spagat zwischen Job und Eishockey konzentrieren. Dieser Spagat war es aber nicht alleine, ich hab mir mit 30 Jahren natürlich auch ein bisschen mehr kontinuierliche Eiszeit gewünscht. Das hat nicht in jedem Spiel so ganz funktioniert, so ehrlich muss ich sein. Mit mindestens 40 Wochenstunden Arbeit plus drei bis vier Trainingseinheiten und zwei Spielen am Wochenende war das Abenteuer Oberliga aber auch schon eine Herausforderung. Dazu kam die Pendelei von Mannheim nach Stuttgart und zurück. So sehr ich diesen Sport liebe, das ist nur zeitlich begrenzt machbar. Also war es mehr die Gesamtheit aller Umstände weshalb ich dann nach Neuwied gewechselt bin.
Wie war Deine Erfahrung in der BeNeLeague? Was unterscheidet diese Liga von der Oberliga?
Die BeNeLeague war eine richtig gute Erfahrung, jedes Spiel war hart umkämpft und es hat riesig Spaß gemacht vor so vielen Fans im IceHouse in Neuwied zu spielen. Die Atmosphäre war sensationell. Zudem sportlich auch wirklich interessant, so konnte zum Beispiel auch der Letzte den Ersten schlagen und was da an Importspielern aufläuft ist schon beeindruckend. In der Spitze steht die BeNeLeague der Oberliga leistungstechnisch, wenn überhaupt, nur wenig nach. Die Jungs sind alle sehr gut ausgebildet, repräsentieren ihre Nationen international und das merkt man, es wird entsprechend physischer gespielt als in der Oberliga. Wir haben unter unterem an Martin Vachal‘s alter Wirkungsstätte in Mechelen gespielt, da wäre jeder Ausländer reif für die Oberliga gewesen. Ich war mehr als überrascht von der guten Infrastruktur in den Niederlanden und Belgien, vor allem aber von den Arenen in denen wir gespielt haben. Kameras für Live-Streams waren beispielsweise in jeder Halle Pflicht. Mediales Interesse war auch keine Seltenheit. Wer als Eishockey-Romantiker mal in die Richtung in den Urlaub fährt und in die Ecken Heerenveen und Den Haag kommt, mein Tipp: Schaut euch gerne mal die Arenen an.
Ist wirklich was fürs Eishockey-Herz! Unterm Strich auch eine tolle und lehrreiche Erfahrung.
Was war dann am Ende ausschlaggebend, dass wir Dich wieder hier am Airpark begrüßen dürfen?
Da gibt es mehrere Gründe. Die Leute im und um den Verein, vor allen Dingen Pascal und Ceddy der mir zum Beispiel mental zur Seite stand als es in Stuttgart nicht so lief, die Fans, meine Freunde die mit mir in der Kabine sitzen. Außerdem ich hab noch ein großes Ziel mit den Rhinos vor Augen.
Es wird nicht einfach, die Liga wird interessant und die Konkurrenz schläft nicht. Aber ich will Ende März/Anfang April noch spielen!
Das hören wir doch gerne. Auf was für einen Dominik Dech dürfen sich die Fans freuen? Was hat das vergangene Jahr mit Dir gemacht?
Auf einen der jedes Spiel gewinnen will und sich entsprechend in den Dienst der Mannschaft stellt um das Ziel Meisterschaft zu erreichen.
Ich hoffe ich bin ein bisschen ruhiger und demütiger geworden (lacht).
Auf was freust Du Dich am Meisten, wenn es in drei Wochen wieder losgeht?
Ich freue mich tatsächlich auf alles. Die Jungs, Ceddy, Pascal und vor allen Dingen auf das erste Heimspiel am Airpark!
Danke Dechi und viel Erfolg für die neue Saison.