Für die Eishockeycracks des ESC Hügelsheim ist die Regionalligasaison seit Freitagabend Geschichte. So hieß es abermals in einem Halbfinale „Raus mit Applaus“ – und das auch nur dank eines sehr starken Schlussdrittels, denn in den 40 Minuten zuvor suchten die Rhinos vergebens nach dem Weckruf aus dem Dämmerschlaf. Mit viel Druck wollten die Nashörner aus der Kabine kommen und die Stuttgart Rebels einschnüren. Stattdessen kassierte Tanner Ferreira nach 50 Sekunden die erste Strafzeit, die zwar schadlos überstanden wurde, aber wenige Sekunden nach deren Ablauf zum Rückstand durch Petr Wiencek führte. Dies gab den Rebels Auftrieb, die zwar ebenfalls nicht an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, aber es dennoch verstanden, die Rhinos weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten und selbst durch Andreas Sanwald in der 18. Minute auf zwei Tore zu erhöhen.
Die Drittelpause gab den mehr als 1.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Hoffnung, im Mittelabschnitt aufgeweckte Rhinos anstürmen zu sehen. Doch die Verunsicherung aus den ersten 20 Minuten setzte sich fort. Fehlende Körpersprache und leichte Puckverluste machten es den Gästen leicht. Ein Doppelschlag in der 27. und 28. Minute durch Marcel Göttfert und Andreas Hilse in Überzahl führte zum 0:4, Martin Herman erhöhte gar zum 5:0 (38.). Der Frust saß tief bei den Hausherren, anders lässt sich wohl auch nicht erklären, dass nach der Sirene Stuttgarts Herman und Hügelsheims Ferreira aneinandergerieten und sich der Kanadier zu einer Geste hinreißen ließ, die ihm eine Spieldauerstrafe einbrachte.
Ab dem Schlussdrittel stand plötzlich eine ausgewechselte Rhinos-Mannschaft auf dem Eis, die ackerte, kämpfte und tatsächlich versuchte, das Unmögliche zu schaffen. Der Anschlusstreffer durch Geburtstagskind Andy Mauderer (Foto: Frank Vetter/Archiv) in Überzahl (48.) war der Dosenöffner. Von nun an kannte das Spiel nur noch eine Richtung. Zwei Minuten später war Noel Johnson im Nachsetzen mit dem zweiten Treffer erfolgreich. Als nach weiteren 38 Sekunden Philip Rießle auf 3:5 stellte, kehrte die Hoffnung zurück – weitere Tore sollten aber nicht mehr fallen. „Wir haben zu spät den Schalter gefunden“, sagte Urgestein Andy Mauderer.
Daten zum Match:
Spielstände: 1. Drittel 0:2 | 2. Drittel 0:3 | 3. Drittel 3:0
Tore Rhinos: Mauderer // Johnson // Rießle
Alle Daten & Statistiken zum Spiel: deb-online.live